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Die Zerkarien treiben Ihr Unwesen

In den Teichen sind wieder vermehrt Zerkarien aufgetreten. Diese Saugwürmer sind unangenehm und verursachen einen Hautausschlag. Dieser Ausschlag klingt wenigenTagen ab. Ähnlich wie bei Gelsenstichen ist das betroffene Hautareal gerötet und juckt enorm.Nach dem Baden in den Teichen wird eine gründliche Reinigung mit klarem Wasser empfohlen. Danach kräftig abfrottieren! So entfernen Sie die Saugwürmer sicher und ersparen sich die unangenehmen Juckreize und  Rötung bei der Einstichstelle.

Austrobilharzia_variglandis_cercaria
Austrobilharzia variglandis cercaria

Zerkarien – Juckende Entenparasiten

Eigentlich gehört der Mensch nicht zu den „geplanten“ Wirten von Zerkarien. Diese Larven von Saugwürmern bevorzugen Enten als Hauptwirt und Schlammschnecken als „Zwischengang“. Kommen die Parasitenlarven mit der menschlichen Haut in Kontakt, rufen sie Rötungen und einen juckenden Ausschlag hervor — ähnlich wie Mückenstiche.

Die Zerkarien-Dermatitis ist auch unter dem Namen Badedermatitis bekannt, weil der Kontakt zu den Larven des Saugwurms vor allem in seichten Gewässern oder in Schilfgürteln der Badesseen erfolgt. Ihr Name kommt aus dem Griechischen und weist auf den gegabelten Schwanz der Larve hin.

Weltweite Überträger

Diese Art der Dermatitis kommt auf der ganzen Welt vor. Die bevorzugten Endwirte und somit Überträger sind Vögel, insbesondere Wasservögel. Als Zwischenwirte fungieren Lungenschnecken, die im Süß-, Brack- oder Salzwasser leben.

Lebenszyklus

Die erwachsenen Egel, die in den Blutgefäßen nahe des Darms der Endwirte leben, sind ungefähr einen halben Zentimeter lang. Sie legen ihre Eier in die Blutgefäße der Wirte ab, von wo sie in den Darm der Vögel gelangen und mit dem Kot ausgeschieden werden. Im Wasser schlüpfen aus den Eiern die Larven, die sich als Zwischenwirt gewisse Wasserschnecken suchen. Im Körper der Schnecken entwickeln sie sich zu Zerkarien, überwintern aber noch in den Schnecken. Eine Schnecke kann von mehreren tausend Zerkarien befallen sein. Nimmt die Wassertemperatur im Sommer zu, verlassen sie die Schnecke und versuchen einen geeigneten Endwirt zu finden.

Infektion

Der badende Mensch infiziert sich eher zufällig mit der Parasitenlarve – der Mensch ist für sie ein „Fehlwirt“. Die 0,5 mm großen, frei schwimmenden Zerkarien dringen in die Haut ein. Dort können sie sich allerdings nicht weiter entwickeln und sterben nach mehreren Tagen bis Wochen ab. Bei einer Erstinfektion zeigen sich meist keine Symptome. Gelegentlich kann aber ein Prickeln oder ein leichtes Jucken mit rötlichen Quaddeln auftreten. Ist man schon öfter von Zerkarien „gebissen“ worden, zeigen sich die Symptome erst einige Stunden nach dem Befall. Auf Grund des „immunologischen Gedächtnisses“ kann es aber zu einer wesentlich stärkeren Reaktion des Organismus kommen. Die Symptome klingen nach zehn bis zwanzig Tagen ab.

Behandlung

Weil die Parasitenlarven in der menschlichen Haut von alleine absterben, beschränkt sich die ärztliche Behandlung auf die Bekämpfung der Symptome. Dazu werden Salben, Gels oder Lotionen verabreicht, die den Juckreiz und die Entzündung bekämpfen. Wichtig ist es, nicht zu sehr an den Hautirritationen zu kratzen.

Prophylaxe

Am besten schützt man sich vor Zerkarien-Befall dadurch, dass man auf das Baden in Gewässern verzichtet, von denen bekannt ist, dass sie von Zerkarien befallen sind. Pflanzenbewachsene Uferbereiche und Gewässer mit hoher Schneckendichte sollten gemieden werden. Auch Schwimmen in tieferen Gewässern senkt das Infektionsrisiko signifikant. An Schotter- und Kiesstränden können sich Zerkarien nur schlecht halten.

Nach dem Schwimmen ist es wichtig sich gut zu duschen und kräftig abzutrocknen. Die nasse Badekleidung sollte so bald wie möglich gewechselt werden. Dadurch werden Zerkarien, die noch nicht vollständig in die Haut eingedrungen sind, entfernt.

Die reichliche Anwendung von fetthältigen Cremen schützt die Haut weitgehend vor dem Eindringen von Zerkarien. Allerdings kann das massenhafte Einbringen dieser Salben das ökologische Gleichgewicht der Gewässer stören und ist daher laut dem Klinischen Institut für Hygiene und medizinische Mikrobiologie der MedUni Wien nicht anzuraten.

Besondere Vorsicht ist für Kinder geboten, da sie meist in seichtem ufernahen Wasser baden, wo die Dichte von Schnecken und damit Zerkarien am höchsten ist. Bei ausgeprägten Hautveränderungen ist es ratsam – auch für Erwachsene – einen Arzt aufzusuchen.

Quelle: https://www.forumgesundheit.at